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GIRE – überall anwendbar?

Ansätze vom Typ  GIRE sind neu und stossen bei den Beteiligten auf Vorbehalte. Folgende Punkte werden regelmässig vorgebracht, die Antworten basieren auf bereits gesammelten Erfahrungen:

„Das eignet sich nicht für meine Gemeinde …“

Die dynamische und integrale Wasserbewirtschaftung lässt sich tatsächlich nicht überall anwenden. Der in der Gesetzgebung und in unseren Institutionen verankerte Grundsatz der Verhältnismässigkeit gilt für diesen Ansatz: Freiwillige Konzepte und anpassbare Lösungen werden bevorzugt, um eine pragmatische Umsetzung von Lösungen zur dynamischen und integralen Wasserbewirtschaftung im Bereich der Siedlungsinfrastrukturen zu fördern. Die Akteure der verschiedenen im Projekt VSA GIRE geschilderten Beispiele warteten nicht auf eine VSA-Vorschrift, um ihre Vision zu entwickeln, sie handelten pragmatisch.

Mehrere Motive spielen eine Rolle. So bietet beispielsweise die „Dissonanz“ zwischen dem Perimeter des technischen Systems (üblicherweise das Einzugsgebiet der ARA) und der jeweiligen Verwaltung (üblicherweise die einzelne Gemeinde) Anwendungsmöglichkeiten. Der Betreiber der ARA stellt fest, dass es ihm nicht gelingt, die Netzprobleme zu lösen, und wünscht eine Weiterentwicklung der Verwaltung.

Ein weiterer Auslöser ist die Regionalisierung der ARA. Diese wirft Planungsfragen auf, die Chancen für eine integrale Lösung bieten können und müssen.

Auch ein aus ökologischer oder touristischer Sicht sehr empfindliches Gewässer lässt über die Umsetzung des GIRE-Konzepts nachdenken: Die verschiedenen Beispiele zeigen die verschiedenen Motive.

„Noch eine weitere Verpflichtung …“

Die integrale Wasserbewirtschaftung ist bereits Teil der Schweizer Gesetzgebung. Das Bundesamt für Umwelt (BAFU) wirkt zudem an der Umsetzung der Prinzipien der integralen Wasserbewirtschaftung mit, indem es theoretische Grundlagen, Umsetzungshilfen, Strategien, Berichte und Studien etc. veröffentlicht (siehe Instrumente).

Interessant ist, dass es die vorhandenen Daten bereits ermöglichen, sich hin zu einer dynamischen und integralen Bewirtschaftung zu bewegen (siehe Daten), die Instrumente stehen bereit (siehe Instrumente). Gebremst wird insbesondere durch die lokalen Behörden. Aber auch hier zeigen die verschiedenen Beispiele, dass dies kein Hindernis bei der Umsetzung der dynamischen und integralen Wasserbewirtschaftung ist.

Das GIRE ist als fantastische Chance zur Weiterentwicklung der Wasserbewirtschaftung zu begreifen, nicht als Verpflichtung: Die Verantwortlichen der verschiedenen Beispiele fühlten sich niemals gezwungen, sondern eher motiviert, eine ökonomischere und ökologischere Gesamtlösung zu finden.

„Das ist zu teuer …“

Ein koordinierter und integraler Prozess wie das GIRE erfordert anfangs zusätzlichen Aufwand und damit auch Finanzierungen. Dennoch wird in der Schweiz eine positive Bilanz gezogen. Die Beispiele belegen dies: Es lassen sich grosse Einsparungen erzielen!

Die breite Beteiligung sämtlicher Akteure, die zusammen die gemeinsamen Ziele definieren, führt im Allgemeinen zu schlüssigeren Lösungen und schafft einen entsprechenden Mehrwert für die Gemeinden, die Kantone und letztlich unsere aquatische Umwelt.

„Es gelingt mir nicht, die Behörden zu überzeugen …“

Neben den bereits erwähnten finanziellen und rechtlichen Aspekten betonten die aussergewöhnlichen jüngsten Wetterereignisse die Notwendigkeit, die vorhandenen Strukturen zu prüfen. Die Dürreperioden, die Hochwasser der vergangenen Jahre, die Debatten zum Klimawandel, die politischen Interventionen und die Ergebnisse der letzten Wahlen stärkten, auf verschiedenen Ebenen, den Willen, eine dynamische und integrale Wasserbewirtschaftung einzuführen.

Die in unserem Projekt GIRE VSA geschilderten Beispiele dienen dazu, Sie von der Begründetheit des Ansatzes zu überzeugen! Der VSA bietet Expertise in diesem Bereich, die künftige Empfehlung des VSA wird Sie bei Ihren Entwicklungen unterstützen.